Hallo Fremder, mein Name ist Dr. Hosuke Liebelt. KAYSA VAN HOUTEN ist meine Vorgesetzte und ich unterstütze sie bei der Sicherung des Handelswegs durch den kyrillianischen Luftraum. Entschuldige ihr Auftreten, sie kann manchmal etwas .. grob sein, aber im Kern ist sie eine.. ok lassen wir das. Und bevor ich es vergesse: Die Avatare, die Du von uns auf Deinem Monitor siehst, sind lediglich Projektionen von uns und nicht unser wahres Erscheinungsbild. Ihr Menschen könnt uns nicht wahrnehmen, da wir in einer anderen Dimension und Kontinuität existieren. Diese Projektionen sollten uns aber die Kommunikation ermöglichen. Wie vermutet war KAYSA dieser Sachverhalt nicht wichtig genug, um ihn zu erklären. *Seufz*
KAYSA hat mich gebeten, Dir den Sachverhalt mit den Kyrillianern näher zu bringen und Dir etwas über ihre Schwächen in der Verteidigung zu erklären. Dafür muss ich aber erst etwas ausholen:

Licht ist nichts anderes als elektromagnetische Strahlung, die ihr Menschen mit euren Augen wahrnehmen könnt. Die Natur hat das menschliche Auge mit einer Reihe von speziellen Nervenzellen ausgestattet, die auf verschiedene Bereiche dieser elektromagnetischen Strahlung unterschiedlich stark reagieren. Um Herauszufinden wie euer Auge genau funktioniert, hat KAYSA soeben eine Messung an Dir vorgenommen. Diese Daten hat sie an mich geschickt und ich habe herausgefunden, dass der entscheidende Bereich der Lichtreizwahrnehmung in den Nervenzellen, die sich auf der Netzhaut im Auge befinden, stattfindet.

Die horizontale Achse dieses Diagramms beschreibt die Wellenlänge, die vertikale Achse die Reaktion bzw. Empfindlichkeit der unterschiedlichen Nervenzellen, auch Rezeptoren genannt, in Deinem Auge.

Der Scan hat aufgezeigt, dass ihr Menschen 3 verschiedene Arten von Rezeptoren in eurem Auge besitzt, die unterschiedlich stark auf die unterschiedliche Lichtwellenlängen reagieren (auch Zapfen genannt) und eine zusätzliche Art der Rezeptoren reagiert unterschiedlich stark auf die Luminanz (die man Stäbchen nennt) aber ist gegenüber der Wellenlänge weitestgehend indifferent. Wie es scheint wird die zweite Rezeptorart (Stäbchen) von euch in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen genutzt. Interessant. Für unsere Probleme sind diese aber irrelevant.
Wichtig hingegen sind die Rezeptoren, die auf unterschiedliche Wellenlängen reagieren: Ich habe sie in 3 Gruppen eingeteilt, und nenne sie S-, M- und L-Rezeptoren. (Die Abkürzungen stehen für Small-, Medium- und Large-Wavelength, der Wellenlänge entsprechend.)

Die S-Rezeptoren reagieren stärker auf blaues Licht, die M--Rezeptoren reagieren stärker auf grünes Licht und schlussendlich die L-Rezeptoren stärker auf rotes Licht.

Wieso das ganze so wichtig ist fragst Du Dich? Weil die Verteidigung der Kyrillianer auf Absorption von Licht beruht. Und wenn Du in der Lage bist, die richtigen Wellenlängen einzustellen, wirst Du die Kyrillianer besiegen können.
Ich hab KAYSA die ermittelten Daten durchgegeben. Sie wird wissen, was zu tun ist.

Wie Du soeben gesehen hast, konntest Du die Kyrillianer aus den Weg räumen, weil KAYSA die richtige Boardwaffe aktiviert hat, die der Farbe der kyrillianischen Verteidigung genau entspricht. Versuche ab sofort die Farbe der Verteidigung auf ihren Schiffen auszumachen und deine Boardkanonen entsprechend zu aktivieren. Benutze dafür die Tasten [1] [2] und [3] auf Deinem Keyboard um die entsprechenden Farben zu aktivieren!

Der Hintergrund ist, dass die kyrillianische Verteidigungsanlage ihrer Raumschiffe Licht in diesem für euch Menschen sichtbaren Wellenlängebereich emittieren. Wenn Du mit Deinen Boardkanonen in genau dieser Emissionsfarbe auf sie schiesst, kommt es zu einer Energiekaskade welche letztendlich das Raumschiff zerstört. Es ist wichtig, dass Du sie mit genau dieser Farbe triffst!

Clever, oder? Also halte mit allen Kanonen auf sie drauf!

KAYSA hat mir gerade mitgeteilt, dass Du eine Verteidigungskonfiguration auf einem der Gegner gesehen hast, die keiner Deiner Farben auf den Bordwaffen entspricht. Die Telemetriedaten, die mir KAYSA freundlicherweise übermittelt hat, haben mir eine genauere Analyse des Sachverhalts ermöglicht:

Ich verstehe. Die Verteidigungskonfiguration des Gegners ist eine Kombination. Wie nennt ihr Menschen diese Farbe? Gelb? Ok, werde ich mir merken. Ich verstehe wo das Problem ist. Du hast Bordkanonen, die den drei Farben ROT, GRÜN und BLAU entsprechen. Dies sind die drei Grund- bzw. Primärfarben, die die 3 verschiedenen Rezeptoren in Deinem Auge erkennen. Aber Du siehst ja sicherlich viel mehr Farben als nur diese 3 Farben, stimmt es?

Die Frage, die Dir nun auf Seele brennt -ich kann es schon spüren- ist, wie diese gelbe Farbe zustandekommt.
Ich habe hier bei mir ein Analysetool auf die von Menschen erfassbaren Wellenlängen kalibriert, und die Reflektionseigenschaften dieser Verteidigungskonfiguration auf einem Diagramm abgebildet:

Wie Du siehst, deckt dieser gelbe Impuls den Großteil des Wellenlängenbereichs im grünen und roten Segment ab. Dies ist aber nicht die einzige mögliche Form wie der Eindruck von gelb für Menschen entstehen kann. Durch den Aufbau des Auges mit den drei Rezeptoren kann der Gelbeindruck durchaus auch durch andere Kombinationen von Wellenlängen die gleichzetig die M- und L- Rezeptoren reizen, entstehen.
Schauen wir uns nun an, in welchem Wellenlängenbereich sich Dein roter Schuss befindet:

Dein grüner Schuss wiederum wird in diesen Wellenlängenbereich abgefeuert:

Du konntest die kyrillianische Verteidigungskonfiguration nicht beschädigen, weil Du nur einen Teil der Verteidigung angreifen konntest. Die Lösung Deines Problems liegt darin, deine Boardkanonen so zu kalibrieren, dass der gelbe Wellenbereich getroffen wird.

Siehst Du. Wenn Du Deine rote und grüne Boardkanone kombinierst, dann erzeugst Du einen gelben Strahl und dieser Strahl zerstört Deinen Gegner. Beachte aber, dass wenn Du z.B. jetzt noch den blauen Bereich hinzumischen würdest, die Effektivität deiner Waffen gegenüber den Kyrillianern verloren ginge und Deine Gegner nicht zerstört werden würden. Du musst also genau die Farbe ermischen, die Dein Gegner hat!

Dieses Mischen nennt man ADDITIVE FARBMISCHUNG. Die Addition von Licht mit unterschiedlichen Wellenlängen ergibt eine neue Farbe. Du kannst somit fast alle für Dich sichtbaren Farben mit den drei Grundfarben ermischen. Ich sage fast, weil es bestimmte Bereiche gibt, die nicht durch die drei Grundfarben zu ermischen sind, und man sollte dies im Hinterkopf behalten. Du kannst aber hier weitere Informationen dazu erhalten.
Ich habe KAYSA Instruktionen gegeben Dein Schiff so zu modifizieren, dass Du sämtliche Deiner Boardkanonen gleichzeitig aktivieren kannst. Darüberhinaus wird ein neues Gerät an Deinem Schiff die Lichtstrahlen bündeln womit die additive Kombination Deines Schusses ermöglicht wird.

Probier die verschiedenen Kombinationen aus. Viel Glück!

Ich sehe es. Die Kyrillianer haben inzwischen begriffen, dass ihre Verteidigungsmöglichkeiten beschränkt sind. Nun beginnen sie ihre Offensive indem sie Lichtbarrieren positionieren. Raffinierter Schachzug.
Ich musste mir sehr schnell überlegen, wie wir dagegen ankämpfen können und habe natürlich bereits eine Lösung gefunden. He He.

Ich habe ein Schild entwickelt, das KAYSA auf Deinem Schiff installieren wird, welches aber intelligenter als die Verteidigungsanlage der Kyrillianer ist:

Deren Schutzmechanismus absorbiert immer alles, aber die Konfiguration und Emissionsfarbe ist erkennbar.
Das Schild, das ich entwickelt habe, wird einen Teil Deiner Schiffsenergie zur Absorption abzweigen, ich habe dafür eine Energieanzeige installiert. KAYSA wird die Funktionsweise später erklären.
Das Schild besteht aus drei Komponenten, die sich durch ihre Zusammensetzung unterscheiden:

Der gelbfarbige Teil des Schildes ist aus einem Material, das den blauen Anteil aus dem Wellenspektrum absorbiert.
Der cyanfarbige Teil des Schildes absorbiert den roten Anteil aus dem Wellenspektrum.
Und der magentafarbene Teil des Schildes letzendlich absorbiert den grünen Anteil aus dem Wellenspektrum.

Du fragst Dich natürlich wieso Du nicht einfach alle drei Teile des Schilds aktivierst um permanent gegen das gesamte Lichtspektrum geschützt zu sein. Einfache Antwort: Dein Schiff hat nicht so viel Energie um diese Vollkonfiguration aufrecht zu erhalten!

Jeder dieser Schweife absorbiert einen bestimmten Lichtbereich. Nehmen wir z.B. den CYAN-Schweif. Ich habe zur Vereinfachung des Sachverhalts den für Dich sichtbaren Wellenlängenbereich wieder in drei Bereiche aufgeteilt, nämlich in den blauen, grünen und roten Bereich. Im unteren Teil des Diagramms habe ich die approximierten Farben eingezeichnet, die von dem jeweiligen Bereich betroffen sind. Beachte, dass natürlich Dein Display nicht alle Farben anzeigen kann, die in dem entsprechenden Wellenlängenbereich auftreten können. Das erklärt auch die "Blockartigkeit" des Farbkeils im unteren Teil.

Wie man sieht wird dieser Teil des Schildes, sämtliche Wellenlängen im Rot-Bereich absorbieren, da der rote Bereich leer ist. Die anderen Bereiche sind davon nicht betroffen. Deshalb leuchtet dieser Teil des Schildes Cyan bzw. Türkisfarben: Sämtliche Wellenlängen im roten Bereich wurden von dem Schild geschluckt bzw. absorbiert und die reflektierten Lichtstrahlen, die den Weg in Dein Auge finden sind nun nur noch aus dem blauen und grünen Bereich. Wie Du aus der additiven Farbmischung bereits weisst, ergibt gerade die Kombination von blau und grün einen türkisen Farbton.

Wenn nun ein roter Schuss oder eine rote Laserbarriere auf Dich zukommt, dann solltest Du diesen türkis- bzw cyanfarbigen Teil des Schilds aktivieren. Dein Schild wird diesen Schuss komplett absorbieren und ihn Dir als Gesundheit wieder zurückgeben.
Genug der Information, KAYSA wird das Schild installieren und Du probierst es gleich mal aus.

Ich sehe Du hast es soweit verstanden. Ich erkläre Dir den Sachverhalt aber noch etwas näher:

Wenn Du alle drei Schweife aktivierst, wird der Schild schwarz - denn er absorbiert alles eintreffende Licht mit jeder Wellenlänge. Und wie Du sicherlich weisst, ist das "Fehlen" jeglicher Farbe schwarz.

Wenn das Schild nicht aktiv ist, werden alle Bereiche des Spektrums durchgelassen. Hier siehst Du die einzelnen Bereiche farblich eingezeichnet in das Diagramm.

Die unterschiedlichen Schweife des Schildes subtrahieren also bestimmte Bereiche des eingehenden Lichtwellenspektrums und stellen wir uns vor, ein Lichtwellengemisch über den gesamten sichtbaren Bereich (somit weisses Licht, denn wenn alle Rezeptoren gereizt werden, empfinden Menschen diesen Farbeindruck als weiss) würde auf das Schild auftreffen:

Der Cyan-Schweif absorbiert ausschliesslich den roten Bereich lässt aber den grünen und blauen Bereich hingegen passieren. Das vom Schild reflektierte Licht sieht somit also türkisfarben bzw. cyan aus, denn dem weissen Licht, das aus allen drei Farbbereichen besteht, wurde der rote Bereich wegsubtrahiert.

Der Magenta-Schweif absorbiert den grünen Bereich und der rote und blaue Bereich werden hingegen durchgelassen. Das vom Schild reflektierte Licht sieht somit lilafarben bzw. magenta aus, denn wie oben schon beschrieben, wurde dem weissen Licht der grüne Wellenlängenbereich wegsubtrahiert bzw. entzogen.

Der gelbe Schweif absorbiert den blauen Bereich und lässt schlussendlich die grünen und roten Bereiche passieren. Das vom Schild reflektierte Licht, du ahnst es schon, wirkt gelbfarben denn dem weissen Licht wurde der blaue Wellenlängenbereich wegsubtrahiert bzw. entzogen. Wie Du aus Deinen eigenen Mischversuchen mit Deinen Boardkanonen gelernt hast, ergibt die Mischung von rot und grün einen Gelbton. Eine Anzeige über den Steuerknöpfen Deines Schildes wird Dir immer anzeigen, welcher Farbbereich vom Schild gerade absorbiert wird.

Auf dem Beispielbild ist der magentafarbene Teil des Schilds aktiv, und Du siehst obendrüber, wie der grüne Bereich nicht mehr vorhanden und somit absorbiert wird. Nur noch der blaue und rote Bereich werden durchgelassen - was genau der Farbe des aktivierten Schildteils entspricht.

Diese Art der Mischung von Farben nennt man auch SUBTRAKTIVE FARBMISCHUNG, denn die resultierende Farbe wird durch das absorbieren von bestimmten Farbbereichen erreicht. Als KAYSA ihren anfänglichen Scan vorgenommen hat, wurde dabei auch der Inhalt Deines gesamten Raumschiffs gescannt. Verzeihe uns die Invasion Deiner Privatsphäre aber ich habe bemerkt, dass bei Dir im Raumschiff Objekte vorhanden sind, die von dieser subtraktiven Farbmischung gebrauch machen.

Ich versuche gerade die richtige Wörter zu finden. Ja: Bücher und Zeitschriften. Du hast hinter Dir auf der Konsole einen Stapel voller Zeitschriften liegen und die Inhalte sind mit dieser subtraktiven Farbmischung entstanden. Die Ersteller dieser Zeitschriften haben verschiedene Druckfarben benutzt und mithilfe der subtraktiven Farbmischung die benötigten Farben für die Bilder ermischt. Darüberhinaus gibt es aber auch einige Zeitschriften, die denselben Eindruck schaffen aber nur durch die räumliche Nähe der Farben zueinander. Durch die Unzulänglichkeit Eures Auges verschwimmen die kleinen Farbpunkte in die resultierende Farbe und somit zu dem gewünschten Gesamteindruck. Das führt jetzt aber zu weit.

Ein letzter Tipp: Wenn Du nun Laserbarrieren auf Dich zukommen siehst, die selbst aus gemischten Farben bestehen (z.B. eine gelbe Laserbarriere), dann subtrahier mit Hilfe Deines Schilds alle Bereiche aus denen diese gelbe Laserbarriere besteht: Da sie aus rot und grün ermischt wurde, solltest Du den Cyan-Schweif und den Magenta-Schweif aktivieren. Wieso? Weil der Cyan-Schweif den roten Bereich absorbiert und der Magenta-Schweif den grünen Bereich. Beide absorbierten Bereiche ergeben zusammen die gelbe Farbe der Laserbarriere.

Am besten ist es, Du probierst es aus.